SEPA und SWIFT sind in aller Munde. Jeder hat schon einmal von diesen beiden Zahlungssystemen gehört. Und dennoch sind die Unterschiede, Vor- und Nachteile nicht immer bekannt. In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über SEPA und SWIFT wissen sollten.
Wenn Sie internationale Geldtransfers tätigen möchten, werden Sie SEPA und SWIFT zwangsläufig begegnen. Während SWIFT für weltweite Überweisungen verwendet wird, kann SEPA für den EU-Raum genutzt werden. Aber das ist nicht alles. Was genau bedeutet SWIFT und SEPA und was sollte man darüber wissen?
Im Folgenden erfahren Sie alles Wichtige, sodass Sie in Zukunft immer wissen, wann Sie welche Methode wählen sollten.
SEPA ist die Abkürzung für Single European Payments Area. Sie gilt also für den einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum. Dazu zählen 36 Staaten, inklusive 27 EU-Staaten. Hier besteht bargeldloser Zahlungsverkehr nach SEPA-Standard. Der Begriff SEPA umschreibt also sowohl den Zahlungsraum selbst als auch das Zahlungsverfahren.
Das Ziel von SEPA ist, bargeldlosen Zahlungsverkehr unkompliziert und kostenfrei zu ermöglichen. Dadurch kann wirtschaftliche Zusammenarbeit verbessert werden. Europa wird somit schlussendlich zu einem stärkeren Wirtschaftsstandort.
Ein SWIFT-Code, auch als SWIFT-Nummer bezeichnet, hilft der Identifizierung von Banken und anderen Finanzinstituten auf der ganzen Welt. Synonym für den SWIFT-Code wird auch der Begriff BIC (Business Identifier Code) genutzt. Über 11.000 Banken, Broker und andere Finanzinstitute weltweit nutzen das SWIFT-Netzwerk. So können schnell und präzise Geldtransfers getätigt werden.
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Die Organisation hinter SWIFT heißt Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication. Sie wurde 1973 in Brüssel gegründet. Die internationale Organisation hat sich das Ziel gesetzt, ein sicheres Netzwerk zu schaffen. Dieses sollte internationale Kommunikation und den Informationsaustausch ermöglichen.
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Wenn Sie eine internationale Zahlung tätigen möchten, benötigen Sie die Angaben zum Konto des Empfängers und auch des Auftraggebers. Zusätzlich brauchen Sie die IBAN und den SWIFT-Code bzw. die BIC des Empfängers.
Mithilfe der IBAN kann das individuelle Bankkonto identifiziert werden. Das Format der IBAN ist immer gleich. Unten finden Sie ein Beispiel.
Die IBAN besteht immer aus 22 Stellen. Aneinandergereiht sind in der IBAN der Ländercode (hier: DE), die Prüfziffer (immer an 3. und 4. Stelle, hier: 91), Bankleitzahl ((8Stellen) immer 5.-13. Stelle, hier: 00000000). Zum Schluss folgt die zehnstellige Kontonummer (hier: 0123456789).
Hier eine Beispiel-IBAN:
DE91100000000123456789
Der SWIFT-Code gibt Information darüber, um welche Bank es sich handelt. Er hat immer 8 oder 11 Stellen. Am Anfang ist der Bankcode (DEUT = Deutsche Bank) Ländercode (DE = Deutschland) angegeben, gefolgt von dem Ortscode (FFF). Am Schluss steht der Filialcode (XXX).
Hier als Beispiel der SWIFT-Code der Deutschen Bank:
DEUTDEFFFXXX
SWIFT- bzw. BIC-Codes sind für den weltweiten Geldtransfer geeignet. In über 200 Ländern kann dieser Code zum Beispiel für Überweisungen verwendet werden. Nicht dazu gehören aktuell die Ukraine, Russland, China, Nordkorea, Syrien, Kuba und der Iran. Vor allem außerhalb des SEPA-Raums kommt der SWIFT-Code zum Einsatz.
Die IBAN wird zur Zahlung im EU-Raum verwendet. Seit 2016 wird für Transaktionen auch kein SWIFT-Code mehr benötigt. Die Nutzung der IBAN ist ausreichend.
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Internationale Zahlungen können mitunter bis zu einer Woche dauern. Je nach den Gegebenheiten kann dieser Zeitraum aber auch mal ausgedehnt werden.
Eine Transaktion mit SWIFT dauert etwa 2–5 Tage. Sind allerdings andere Banken zwischengeschaltet oder besteht eine Zeitverschiebung, kann es etwas länger dauern.
Eine Überweisung innerhalb der EU darf nur einen Werktag dauern. Dies ist eine gesetzlich festgelegte Regelung.
Gebühren für Geldtransfers innerhalb Europas sind gesetzlich festgelegt. Dadurch werden Nutzer davor geschützt, zu hohe Gebühren zu bezahlen. Bei SWIFT-Transfers gibt es einen solchen Schutz nicht.
In der Regel betragen die Gebühren etwa 5–10 Prozent des Betrags, der überwiesen wird. Außerdem hängen die Kosten von der Währung, dem Zielland, den Kosten für Korrespondenzbanken und den Entgeltoptionen ab.
Bei SWIFT-Überweisungen kann es vorkommen, dass ein Währungsumtausch durchgeführt wird. Denn es können für die Transaktion weitere Gebühren bezüglich des Wechselkurses, zwischengeschalteten Banken und Kosten bei der Empfängerbank anfallen. In diesem Fall erhält der Empfänger einen geringeren Betrag, als vom Absender transferiert. Vor einer Zahlung empfiehlt es sich also, die Gebühren genau zu ermitteln.
Fünf Währungen der G7-Staaten sind besonders bedeutsam. Warum sie als sicher oder nicht sicher eingestuft werden und warum sie so wichtig sind, erfahren Sie im Folgenden.
Die meisten Währungen sind heutzutage nicht mehr an den US-Dollar gebunden. Dennoch bleibt der Dollar essenziell. Grund dafür ist unter anderem die Dominanz der US-Finanzmärkte. Auf dem Devisenmarkt ist der Dollar die meistgehandelte Währung und durch seine Stabilität ist er die Leitwährung für den internationalen Rohstoffmarkt. Die US-Zentralbank, FED, ist in den USA für die Geldpolitik verantwortlich.
Der Euro wurde im Jahr 2002 eingeführt. Die EZB (Europäische Zentralbank) ist für dessen Emission zuständig. Als einzige Zentralbank der Welt verwaltet sie mehrere Länder gleichzeitig und sorgt für Preisstabilität. Aufgrund der politischen Differenzen in einigen europäischen Ländern, gilt der Euro nicht als sichere Währung.
Seit der Wirtschaftskrise in den 1990er-Jahren kämpft Japan mit geringem Wirtschaftswachstum, Deflationsproblemen und immenser Staatsverschuldung. Dennoch sehen Devisenmarktakteure den Yen als sichere Währung. Das liegt zum einen daran, dass Japan stets ein Spezialist für Hightech-Exporte ist. Diesbezüglich hat Japan enorme Handelsüberschüsse. Zum anderen ist Japan am BIP gemessen die drittgrößte Volkswirtschaft, gleich nach den USA und China.
Die kanadische Ökonomie hängt stark von ihren Rohstoffexporten ab. Dazu gehören insbesondere Energie und Ressourcen wie etwa Öl, Holz und Gas. Der kanadische Dollar gilt daher als rohstoffbasierte Währung. Durch Kanadas geografische Nähe zu den USA ist Kanada stark von der US-Wirtschaft abhängig.
Das britische Pfund ist eine beliebte Währung und hat ein großes Handelsvolumen. Das liegt daran, dass zur britischen Wirtschaft Luft- und Raumfahrt sowie Pharma- und Automobilindustrie gehören. Auch der Finanzdienstleistungssektor spielt eine wichtige Rolle. Seit dem Brexit hat die Bedeutung des britischen Pfunds allerdings zugunsten des US-Dollars abgenommen.
Für Überweisungen in die USA können per ABA bzw. Fedwire-Code und nach CHina per Clearing CNAPS2 und Purpose Code durchgeführt werden. Was sich dahinter verbirgt erfahren Sie im Folgenden:
Vorwiegend, wenn es um größere internationale Geldüberweisungen geht, ist der Transfer mittels ABA/Fedwire-Code eine gängige Methode. Der ABA-Code (American Bankers Association) hat auch den Namen Routing-Nummer. Er hat die Aufgabe, die jeweilige Bank in den USA zu identifizieren. Bei dem Fedwire-Code besteht ein Bezug zum Federal Reserve Wire Network. Dieser wird verwendet, wenn eine Überweisung in Echtzeit durchgeführt werden soll.
Vor einer Überweisung dieser Art sollte Folgendes beachtet werden: Bei einem Transfer mit ABA bzw. Fedwire-Überweisung sind die Gebühren oft deutlich höher als bei anderen Methoden für Banktransaktionen.
Für eine Überweisung nach China wird häufig die Methode Clearing CNAPS2 (China National Advanced Payment System) – mit Angabe eines Purpose Codes – gewählt. CNAPS ist gilt als das zentrale System, das für elektronischen Zahlungsverkehr in China verwendet wird. Es wird von der People’s Bank of China verwaltet.
Für eine solche Überweisung wird der Purpose Code benötigt. Er gibt den Grund der Transaktion an und dient als Sicherheitsfaktor.
Die Anforderungen für eine Transaktion mit CNAPS können von Finanzinstitut zu Finanzinstitut unterschiedlich sein. Eine gezielte Auseinandersetzung mit der Materie und den jeweiligen Instituten ist daher empfehlenswert.
SEPA-Überweisungen haben viele Vorteile, aber auch Limits. Wir von Payhawk haben für Sie die wichtigsten Vor- und Nachteile zusammengefasst.
Auch die SWIFT-Überweisung sollte kritisch betrachtet werden. Hier also die Vor- und Nachteile dieser Zahlungsweise.
SWIFT ist das älteste System für internationalen Zahlungsverkehr. Die Zahlungen erfolgen schnell und zuverlässig. Einzig die Gebühren führen gelegentlich zu Unmut. Dennoch ist eine SWIFT-Überweisung eine praktische Methode, Geld weltweit zu versenden.
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