30. Apr. 2025
2 Minuten

Warum Zölle der ultimative Härtetest für das Datenmanagement Ihres Finanzteams sind

Payhawk-CFO Konstantin über Zölle als Stresstest für Finanzdaten
Zusammenfassung

Steigende Zölle sind mehr als nur ein Kostenfaktor – sie decken entscheidende Lücken in Finanzdaten und Agilität auf. Erfahren Sie, warum CFOs diesen Moment als Weckruf nutzen sollten, um Transparenz, Szenarienplanung und Entscheidungsfindung auf ein neues Level zu heben.

Inhaltsverzeichnis

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Die Wirtschaftspresse ist derzeit geprägt von Berichten über Zollkosten. Schlagzeilen verkünden mögliche Sätze, Ökonomen diskutieren über Auswirkungen auf das BIP, und Berater preisen ihre Dienstleistungen zur Neugestaltung von Lieferketten an. Für CFOs stehen verständlicherweise erst einmal die drängendsten Themen im Fokus: sinkende Margen, gestörte Abläufe und zunehmend komplexe Prognosen. All das sind berechtigte Sorgen inmitten eines grundlegenden Wandels hin zu einem fragmentierteren globalen Handelsumfeld.

Wer sich jedoch ausschließlich auf die Zollprozentsätze konzentriert, übersieht die eigentliche Herausforderung – und die Chance, die sich daraus ergibt.

Die Aussicht auf weitreichende neue US-Zölle schafft ein komplexes und forderndes Umfeld für CFOs. Denkbare Maßnahmen reichen von pauschalen 10 % auf die meisten Importe bis hin zu deutlich höheren Sätzen für Waren aus bestimmten Ländern wie China – teils bis zu 145 %. Hinzu kommen bestehende oder ausgeweitete sektorale Zölle auf Produkte wie Stahl, Aluminium und Autos. Diese politische Richtung bringt erhebliche wirtschaftliche Unsicherheit mit sich: Prognosen sagen negative Effekte auf das US-BIP voraus, steigende Inflation und spürbare Mehrkosten für Verbraucher.

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Die wahre Herausforderung sind nicht die Zölle – sondern Ihre Dateninfrastruktur

Die Schwankungen im Welthandel erhöhen nicht nur Ihre Kosten – sie fordert auch die Datenkompetenz Ihrer Finanzabteilung stark heraus. Die unbequeme Wahrheit? Viele Finanzteams werden diesen Test nicht bestehen.

Ein zentrales Merkmal der aktuellen Handelspolitik ist eine extreme Unsicherheit, ausgelöst durch verschiedene Faktoren:

  • Politische Unbeständigkeit: Die Lage ist hochdynamisch – geprägt von plötzlichen Ankündigungen, kurzfristigen Pausen (wie dem 90-tägigen Aufschub der meisten länderspezifischen Gegenzölle für Verhandlungen) und laufenden, oft intransparenten Gesprächen mit zahlreichen Handelspartnern. Das erschwert Prognosen zu Umfang und Zeitpunkt der Zölle erheblich.
  • Unklare Reichweite: Noch ist offen, welche Produkte und Länder letztlich betroffen sein werden. Mögliche Ausnahmen (etwa für Elektronik oder im Rahmen der Section-232-Untersuchungen, die prüfen, ob bestimmte Importe die nationale Sicherheit der USA gefährden) erhöhen die Komplexität zusätzlich. Auch rechtliche Auseinandersetzungen oder veränderte Verhandlungsprioritäten könnten das Bild schnell verändern.

Dieses Umfeld legt eine zentrale Schwäche vieler Finanzabteilungen offen: die fehlende Fähigkeit, unternehmensweit schnell auf relevante Daten zuzugreifen, sie zu analysieren und daraus Maßnahmen abzuleiten.

Ein häufig genannter Engpass ist der Mangel an umfassender, aktueller Transparenz über komplexe globale Lieferketten. Um Zölle korrekt zu berechnen, müssen Herkunft, Wert und Klassifizierung von Waren exakt bekannt sein – oft über mehrere Lieferantenstufen hinweg und mit aufwendigem Lieferantenmanagement.

Ohne klare Einblicke in die gesamte Produktreise – vom Rohstoff bis zur finalen Einfuhr – tun sich Unternehmen schwer, Zollbelastungen präzise zu kalkulieren und versteckte Risiken zu erkennen.

Schon scheinbar einfache Fragen offenbaren den Ernst der Lage: Wie viel Ihrer Waren stammt aus zollrelevanten Regionen? Wie groß ist Ihre Abhängigkeit von potenziellen Gegenmaßnahmen? Welche Produkte können Margenverluste verkraften – und welche nicht? Wie schnell lassen sich alternative Beschaffungsstrategien modellieren?

Wenn Ihr Finanzteam dafür mehrere Wochen benötigt oder Ihre Antworten von erheblichen Unsicherheiten begleitet sind, haben Sie eine strategische Schwachstelle aufgedeckt – und die kann am Ende deutlich riskanter sein als die Zölle selbst.

Datenreife ermöglicht finanzielle Agilität

Was führende Unternehmen in diesem Umfeld auszeichnet, ist nicht die Höhe ihrer Zollbelastung – sondern ihre finanzielle Beweglichkeit. Und die basiert auf einer soliden Datenbasis.

Effektives Zollmanagement erfordert die Integration von Informationen aus verschiedenen internen Systemen – darunter ERP, Einkauf, Logistik und Zollsoftware.

Datensilos erschweren den ganzheitlichen Blick auf Zollrisiken, die Berechnung der tatsächlichen Einstandskosten und die Bewertung möglicher Gegenmaßnahmen.

Einige Unternehmen investieren gezielt in neue Technologien, um mehr Klarheit über Zollauswirkungen zu gewinnen – ein deutliches Signal, dass bestehende Tools nicht ausreichen.

Unternehmen, die Unsicherheiten in Chancen verwandeln, zeichnen sich in der Regel durch drei gemeinsame Merkmale aus:

  1. Sie haben Datenbarrieren zwischen Finance, Einkauf und Operations abgebaut und so eine integrierte Sicht auf ihre Wertschöpfungskette geschaffen.
  2. Sie haben ihre Analysefähigkeiten durch Szenarioplanung gestärkt und können alternative Zukunftsszenarien schnell durchrechnen.
  3. Sie nutzen Automatisierung, um Entscheidungsprozesse zu beschleunigen und die Lücke zwischen Erkenntnis und Umsetzung zu schließen.

Zölle veranlassen viele Unternehmen zu „China+1“-Strategien – also zur Verlagerung von Produktionsanteilen etwa nach Vietnam oder Mexiko. Das reduziert die Zollbelastung, bringt aber neue Komplexität, höhere Kosten und frische Risiken mit sich. Es geht nicht um eine einfache Preisjustierung – sondern um einen tiefgreifenden Wandel globaler Abläufe.

Unternehmen mit reifen Datenstrukturen können diese komplexen Abwägungen fundiert treffen. Wer das nicht kann, trifft millionenschwere Entscheidungen auf Basis von Bauchgefühl und lückenhaften Informationen.

Die versteckten Kosten unreifer Daten

Die allgegenwärtige Unsicherheit erschwert strategische Planung und Entscheidungen erheblich. CFOs nennen die Unvorhersehbarkeit als zentrales Hindernis für belastbare Geschäftsstrategien. Viele fühlen sich nicht in der Lage, wirksame Maßnahmen zu ergreifen, solange unklar bleibt, wie dauerhaft und gravierend die Zölle tatsächlich sein werden.

Das führt viele Unternehmen in eine gefährliche Sackgasse: die Analyse-Lähmung. Aus Mangel an verlässlichen Daten verfallen sie in eine abwartende Haltung – scheinbar vernünftig, in Wahrheit aber riskant.

Der zögerliche Kurs vieler CFOs – trotz großer Sorgen keine strategischen Schritte zu setzen – zeigt, wie tief die „Wait-and-See“-Falle sitzt. Klarheit abzuwarten ist verständlich, doch wer zu lange zögert, etwa bei der Neuausrichtung von Lieferketten oder dem Aufbau von Absicherungsstrategien, riskiert im Ernstfall massive Nachteile. Solche Maßnahmen brauchen Vorlauf.

Unternehmen, die in dieser Falle stecken, sind nicht nur durch Zölle gefährdet – sie verlieren generell an Wettbewerbsfähigkeit in einer zunehmend unbeständigen Welt. Ihre Unfähigkeit, schnell präzise Daten zusammenzuführen und in Handlungsoptionen zu übersetzen, wird sie bei jeder künftigen Störung ausbremsen – sei es Regulierung, Konjunktur oder Wettbewerb.

So bauen Sie eine datengetriebene Finanzfunktion auf

Wie bestehen Sie diesen Stresstest? Indem Sie realistisch beurteilen, wie fortgeschritten Ihre Finanzabteilung heute im Umgang mit Daten ist:

  1. Transparenz: Können Sie Ausgaben, Risiken und Verpflichtungen über Ihre gesamte Wertschöpfungskette hinweg nachverfolgen – auch über Tier-1-Lieferanten hinaus?
  2. Integration: Wie nahtlos fließen Daten zwischen Finance, Einkauf und Operations? Wie viele manuelle Eingriffe sind nötig, um ein vollständiges Bild zu erhalten?
  3. Analyse: Können Sie komplexe Szenarien mit mehreren Variablen schnell durchspielen? Wie rasch lassen sich finanzielle Auswirkungen alternativer Strategien berechnen?
  4. Handlung: Wie lange dauert es von der Erkenntnis bis zur Umsetzung? Sind Ihre Systeme auf schnelle Anpassung ausgelegt – oder bremsen sie Ihre Agilität?

Finanzverantwortliche, die jetzt in ihre Datenreife investieren, werden nicht nur die aktuelle Zollkrise meistern – sie schaffen sich einen dauerhaften Wettbewerbsvorteil für alle künftigen Herausforderungen.

Vom Risiko zur Chance

Die Unsicherheit im Welthandel wird bleiben. Sie steht für mehr als punktuelle Maßnahmen – sie deutet auf einen grundlegenden Wandel hin: hin zu einem dauerhaft teureren, fragmentierteren globalen Handelsumfeld, das frühere Eingriffe wie Section 301, die es erlaubt, auf unfaire Handelspraktiken mit Maßnahmen wie Zöllen zu reagieren, deutlich übersteigt. CFOs müssen deshalb nicht auf temporäre Störungen reagieren, sondern auf strukturelle Veränderungen planen – denn effektive Durchschnittszölle könnten bald Höhen erreichen, wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

Das derzeitige Handelsumfeld mit all seinen Reibungen und Risiken birgt auch Chancen. Wer es schafft, widerstandsfähige Lieferketten aufzubauen, seine Finanzstrategie anzupassen, Kosten zu managen und fundierte Entscheidungen zu treffen, kann sich gegenüber weniger vorbereiteten Wettbewerbern durchsetzen. Die Fähigkeit, mit Handelsstörungen souverän umzugehen, wird in den kommenden Jahren zum entscheidenden Maßstab für finanzielle Führungsstärke.

Verstehen Sie Zölle nicht als temporäre Belastung – sondern als Impuls, Ihre Finanzdatenlandschaft grundlegend zu transformieren. Wer diese Herausforderung annimmt, gewinnt mehr als nur Schutz vor Zöllen: Er schafft die finanzielle Agilität, die Marktführer von Mitläufern trennt – in einer Welt voller Unwägbarkeiten.

Die Frage ist nicht, ob Sie Zölle zahlen. Sondern ob Sie diesen Moment nutzen, um Ihre Finanzfunktion zukunftsfähig zu machen.

Mehr erfahren über Data Transformation und wie sie Ihnen hilft, Zölle, steigende Kosten und mehr erfolgreich zu meistern.

Konstantin Dzhengozov - Chief Financial Offier bei Payhawk, einer Plattform der nächsten Generation für das Ausgabenmanagement von Unternehmen.
Konstantin Dzhengozov
Chief Financial Officer
LinkedIn

Kosio ist die treibende Kraft hinter den finanziellen Aktivitäten, der strategischen Planung und der finanziellen Stabilität von Payhawk. Mit einem Hintergrund in der Unternehmensberatung und einer Karriere in führenden FP&A- und Investment-Funktionen ist er Mitbegründer von Payhawk und trägt den Titel CFO of the Year bei den EY Awards. In seiner Freizeit spielt er Tennis, Snowboard und Mountainbike und genießt die Zeit mit Freunden, Familie und seinen zwei Kindern.

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